Bibliotherapie

Anders als man denken könnte ist das überwiegen negative Emotionen nicht das bezeichnende Merkmal bei psychische Störungen.

 

 

Es ist eher die fehlende Integration der Gefühle, negative und positive, der fehlende Zugang zu ihnen und deren aktive Abwehr, was krank macht. Die Selbstentfremdung.

 

 

 

Die Lektüre von Romane kann eine lustvolle Ergänzung zur Psychotherapie sein. Im Gegensatz zur Selbsthilfeliteratur geht es beim Roman lesen nicht um Beratung sondern um Trost.

 

 

Ein gutes Buch kann uns helfen Zugang zu unseren Emotionen zu finden.

 

 

Depressionen und die Suche nach Sinn

  "Ich habe Angst vor dem, was in mir geboren wird, was mich zu vereinnahmen droht, und mich wer weiß wohin ziehen wird”" ( Jean Paul Sartre)

  • Reise ans Ende der Nacht (Louis-Ferdinand Céline)
  • Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (Rainer Marie Rilke)
  • Der Ekel (Jean-Paul Sartre)
  • Der Fremde (Albert Camus)
  • Hamlet (William Shakespeare)
  • Die Verwandlung (Franz Kafka)
  • Der Prozess (Franz Kafka)
  • Die gelbe Tapete (Charlotte Perkins Gilman)

 

 

Mutter werden, nicht Mutter werden

 

  • Wir müssen über Kevin reden (Lionel Shriver)
  • Wer ist hier die Mutter? (Alison Bechdel)

 

Postpartale Depression

  • Graces Notes (Bernard MacLaverty's)

 

 

Hilfe zur Introspektion

  • Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Fjodor Dostojewski)
  • Ich-ein anderer (Imre Kértesz)
  • Der Fall (Albert Camus)
  • Kaddisch für ein nicht geborenes Kind (Imre Kertesz)

 

 

Familien und familiäre Konflikte

 

  • Briefe an den Vater (Franz Kafka)
  • Jimmy Corrigan (Chris Ware)
  • Homo Faber (Max Frisch)
  • Hundert Jahre Einsamkeit (Gabriel Garcia Marquez)
  • Die Abende. Eine Wintergeschichte. (Gerard Reve)

 

Die Suche nach der eigenen Sexualität

 

  • Fun Home (Alison Bechdel)

 

Subjektivität  und Erleben von Krankheiten

 

  • Der Zauberberg (Thomas Mann)
  • Der eingebildete Kranke (Moliére)

 

Kindheit

 

"Es gibt kein Paradies, außer den denn man verloren hat" (M. Proust)

  • Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Marcel Proust)
  • Die Erfindung des Lebens (Hanns-Josef Ortheil)
  • Rabenliebe (Peter Wawerzinek)
  • Deutschstunde (Siegfried Lenz)
  • Brennendes Geheimnis (Stefan Zweig)
  • Die Verteidigung der Kindheit (Martin Walzer)
  • Autobiographie: Die Ursache, Der Keller, Der Atem, Die Kälte, Ein Kind (Thomas Bernhard)

 

Tragischer Schicksal

 

  • Mein Freund Dahmer (Derf Backderf)
  • Die Favoritin (Mattias Lehmann)

 

Mann wird alt... Zeit vergeht

  • Der Tod in Venedig (Thomas Mann)

 

 

 

Traumen

 

"Wir können von ein Schmerz nur genessen, wenn wir in annehmen" (Marcel Proust)

  • Die Schachnouvelle (Stefan Zweig)
  • Der Vorleser (Bernhard Schlink)
  • Stiller (Max Frisch)

 

Normal

  •  The Diary of a Nobody (Georg Grossmith)

 

Süchte

  • Der Spieler (Fjodor Dostojewski)

 

Die Liebe kommt, die Liebe geht

 

"Ich verachte Dich" (Alberto Moravia)

  • Die Verachtung (Alberto Moravia)
  • Briefe einer Unbekannten (Stefan Zweig)
  • Madame Bobary (Gustave Flaubert)

 

 

Genie und Wahnsinn


"Es gibt zwei unendliche Dinge: der Weltall und die menschliche Dummheit. Beim Weltall bin ich mir nicht sicher" (A. Einstein)

 

  •  Logicomix (Apostolos Doxiadis, Christos H. Papadimitriou, Alecos Papadatos, Annie Di Donna)

 

 

Eiversucht und Entäuchungen


"Der einversüchtige Liebhaber erträgt besser die Krankheit seines Liebsten als deren Freiheit" (Marcel Proust)

  • Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (Marcel Proust)

 

Schuld und Schuldgefühle


»Es gibt eben zweierlei Mitleid. Das eine, das schwachmütige und sentimentale, das eigentlich nur Ungeduld des Herzens ist, sich möglichst schnell freizumachen von der peinlichen Ergriffenheit vor einem fremden Unglück, jenes Mitleid, das eigentlich gar nicht Mitleiden ist, sondern nur instinktive Abwehr des fremden Leidens vor der eigenen Seele. .."(Stefan Zweig)

  • Schuld und Sühne (Fjodor Dostojewski)
  • Die Ungeduld des Herzens (Stefan Zweig)

 

Über Mut und die Verfolgung von Ideale

 

"Aber Don Quijote ist konvertiert. Ja, zum sterben, der ärmste. Aber der andere, der Wirkliche, der blieb und lebt unter uns, und macht uns Mut. Der ist nicht konvertiert und muntert uns dazu auf uns zu blamieren. Der soll nicht sterben" (Miguel de Unamuno)

  • Don Quixote  (Miguel de Cervantes)

 

Zugespitzte Persönlichkeiten 

  • 50 Karakteren (Elias Canetti)
  • Leporella (Stefan Zweig)
  • Dr. Jeckyl y Mst. Hyde (Robert Louis Stevenson)

Literatur über Bibliotherapie:

Robert Gregory et al, "Cognitive bibliotherapy fpr depression: a meta-analysis", Professional Psychology, vol.35(3),2004

 

Christopher Williams et al.,"Guided self-help cognitive behavioural therapy fpr depression in primary care: a randomised controlled trial" OLoS ONE, janvier 2013

 

"Bibliotherapie oder die Heilkraft der Worte" Interwiu mit Theodor Weißenborn Hirn Herz Seele Schmerz, Martin Wollschläger