Was ist systemische Therapie?

Die systemische Therapie kann nicht auf einen einzigen Gründer zurückgeführt werden. Die Wurzeln der systemischen Therapie reichen bis zu den 50er Jahren. Damals begannen Psychotherapeuten an verschiedenen Orten, das gewohnte Feld der Einzel- oder Gruppentherapie zu verlassen und mit Familien zu arbeiten.

Die Therapeuten beobachteten, dass in diesem Setting, eine deutlich geringere Anzahl von Therapieeinheiten bereits zu Veränderungen führte.

Systemische Therapie orientiert sich in ihrer Grundhaltung an den Anliegen und Ressourcen des jeweiligen Klientensystems, dabei behandelt sie immer aus ihrem Beziehungskonzept heraus. 

 

Ihre theoretischen Fundamente findet sie u.a. in den Systemtheorien, Kommunikationstheorien, Konstruktivismus und dem bio-psycho-sozialen Modell.

 

Sie geht davon aus, dass über die Veränderung kommunikativer Prozesse konstruktive Entwicklungen in sozialen, kognitiven, affektiven, verhaltensbezogenen und biologischen Systemen der Individuen angeregt werden.

 

Es gibt nicht "die" systemische Therapie. In den Anfänge finden wir die strukturelle und strategische Familientherapie, später entstandene Richtungen sind z.B. die narrative (White), mehrgenerationale (Boszormeni-Nagy) oder lösungsorientierte (de Shazer) Ansätze. Systemisch zu denken bedeutet, eine mit Hypothese zu arbeiten, mit der sich die Handlungsfreiheit des Individuums bzw. des Paares oder der Familie erhöht.

 

Systemische Therapie ist neben Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie die am weit verbreitete Therapieform.

 

2008 wurde die systemische Therapie als wissenschaftlich fundiertes Psychotherapieverfahren durch den wissenschaftlichen Beirat der Psychotherapeuten anerkannt. Die Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie (DGSF) oder Systemische Gesellschaft (SG) garantiert Ihnen eine seriöse und wissenschaftlich anerkannte Therapie.